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Preisträger 20

James-Simon-Galerie, Berlin (David Chipperfield Architects, Berlin)
Foto: Simon Menges

Die Galerie schafft einen großartigen Auftritt für gleich mehrere Museen und eröffnet einen neuen Blick auf das gesamte Ensemble der Museumsinsel. Das von David Chipperfield Architects Berlin konzipierte Eingangsgebäude besticht durch filigrane Betonbearbeitung. Der Werkstoff wurde überlegt eingesetzt. Dort, wo er schwer sein soll, ist er auch schwer und dicht und vollzieht in mehreren Stufen den Weg zu seiner Auflösung in Leichtigkeit.
Hier entstand eine flirrende Betonskulptur. Im Untergrund wurde der Beton so konturiert, dass er den technischen Anforderungen und der Wasserundurchlässigkeit gerecht wird. Über der Erde entfaltet sich eine morderne Architektur, die mutig zwischen die historischen Gebäude des Bestandes eingebettet ist. Die weißen Oberflächen, die hohen filigranen Säulen und die Oberflächenbearbeitung des Betons zeigen eindrucksvoll, welches gestalterische Potenzial der Baustoff besitzt.
Besucher empfängt die zum Lustgarten orientierte repräsentative Treppenanlage im Obergeschoss, das einen direkten Zugang zum Pergamonmuseum eröffnet. Dort angekommen, lösen Gäste Tickets, besuchen das Café und können über die Terrasse schlendern. Über ein Foyer geht es hinunter zu Sonderausstellungen. Hier beginnt die sogenannte "Archäologische Pomenade", ein unterirdischer Verbindungsgang, der vier der fünf Museen erschließt.
Das nach dem Stifter James Simon (1851-1932) benannte Haus besticht durch helle, offene Räume und eine ausgezeichnete Besucherführung. Im Inneren überzeugen glattgeschalte Ortbetonwände und -decken in Sichtbetonqualität, an der Fassade Fertigelemente aus Betonwerkstein und großkörnigem, hellen Marmorschotter, dessen Hellgrau die Muschelkalkfassade des Pergamonmuseums aufnimmt. Dem Haus gelingt eine Transformation von der Gründung im märkischen Schlick über den monolithischen Sockelbau hin zu den 9 Meter hohen, filigran ausgebildeten Pfeilern der Kolonnade. Ihre quadratische Stützenordnung abstrahiert die Umgebung, Statt Raum nur abzugrenzen, gelingt es der Kolonnade, ihn öffnend zu verbinden. Die James-Simon-Galerie wird das Bild der Museumsinsel nachhaltig prägen.

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