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Lobende Erwähnung 14
Das Versuchs- und Forschungsgebäude "Weinberghaus" der Technischen Universität Kaiserslautern entstand in einer Kooperation der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen zur Erprobung von Entwurfs- und Konstruktionsstrategien mit ultrahochfestem Beton, einem aktuellen Thema der Baustoffforschung. Es basiert auf einem studentischen Entwurf von Christoph Perka, der den traditionellen Typus des 'Weinberghauses' in eine zeitgemäße Form und Konstruktion überträgt. Durch den parallelogrammartig verzogenen Grundriss verschieben sich die Ansichten je nach Standort des Betrachters auf irritierende Weise. Im Mittelpunkt der Betrachtung stand bei dem Projekt von Beginn an die Frage nach der materiellen Fügung von Boden, Wand und Dach. Die charakteristischen Eigenschaften des eingesetzten Hochleistungsbetons - ein hochfester, selbstverdichtender, mikrobewehrter Feinkornbeton-, wie hohe Festigkeit, hohe Dichte und hohe Fließfähigkeit ermöglichten schließlich lediglich 3 cm dicke Fertigteile für Wand und Dach, die ohne sichtbare Konstruktionsdetails gefügt wurden. Dadurch wirkt das Gebäude trotz der Verwendung des eigentlich 'schweren' Baustoffes Beton auf eigentümliche Weise entmaterialisiert.
Das Projekt zeigt in beispielhafter Weise, wie aktuelle Entwicklungen der Betonforschung neue konstruktive und architektonische Möglichkeiten eröffnen. Aufgrund des Forschungszwecks des Projekts entschied sich die Jury zur Vergabe einer gesonderten Anerkennung.