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Preisträger 11

Umbau Parkhaus Stubengasse, Münster (Fritzen + Müller-Giebeler Architekten BDA, Ahlen)
Foto: Guido Erbring

Durch den Umbau der Stubengasse hatte die Stadt Münster einen neuen Platz gewonnen - gleichzeitig stand die Aufgabe, das bestehende Parkhaus zu integrieren und neu zu definieren. Die Architekten haben dafür eine innovative Lösung gefunden und zugleich eine Haltung zu mehreren Themen formuliert, die für die aktuellen Architekturdebatten relevant sind. Es geht um die Rückgewinnung innerstädtischer Lagen für die Stadtgesellschaft, um zukunftsfähiges Wohnen und um den Erhalt von bestehender, oftmals einfacher Bausubstanz, die gleichwohl materiellen als auch ideellen Nutzen hat.

Dabei hat sich die mutige Entscheidung für den Erhalt zentraler Elemente der Tragstruktur des alten Parkhauses von 1964 gelohnt. Indem die Bausubstanz um nicht mehr benötigte Bauteile (etwa die alten Rampen) reduziert wurde, verblieb eine prägnante Tragstruktur, die in atmosphärisch dichter Weise die neu geschaffenen Verkaufsräume in den unteren Geschossen prägt. Der alte Charakter des Parkhauses bleibt präsent, die Struktur wird gleichsam in neues Licht getaucht und erzeugt einen unverwechselbaren Ort.

Die oberen, neu errichteten Geschosse sind dem Wohnen vorbehalten. Dabei ist den Architekten zweierlei gelungen: dem Wohnen in der Innenstadt wird ein qualitätvoller Rahmen gegeben, der Gemeinschaft und Privatheit gleichermaßen ermöglicht und auch für Familien geeignet ist. Zugleich wird eine adäquate, städtische Antwort bei der Entwicklung von Baukörper und Fassade gefunden, die dem Gebäude Eleganz und urbane Grandezza gibt. Die Mischung der prägenden Materialien Ziegel - entsprechend den Vorgaben der Münsteraner Altstadtsatzung - und helle, präzise hergestellte Betonfertigteile mit Glasflächen ist gelungen. Ein charaktervoller Stadtbaustein ist entstanden.

 Begründung der Jury des Architekturpreises Beton 2011 

Aus dem Wettbewerbs-Archiv

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