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Lobende Erwähnung 08
"Auf dem Zechengelände, das wegen der hohen architektonischen Qualität der Industriegebäude zum Weltkulturerbe zählt, haben die Architekten ein Gebäude errichtet, das dem Bestand in seiner künstlerisch-architektonischen Konzeption auf ähnlich hohem Niveau gleichkommt.
Unter der besonderen Voraussetzung, dass kostenlose Heizenergie durch das warme Grubenwasser zur Verfügung steht, konnten die Außenwände membranhaft dünn ausgeführt und die Leistungsfähigkeit des Baustoffs Beton ungewöhnlich weit ausgereizt werden. Die Fassaden mit ihrem scheinbar frei komponierten, die Stockwerksteilung überspielenden Befensterungsmuster sind von einer Leichtigkeit, die in einem spannungsvollen Kontrast zur monumentalen, blockhaften Natur des Baukörpers steht. So wird der Bau nicht als konventionelles Gebäude, sondern als kraftvolle Bauskulptur mit Wahrzeichencharakter erlebt.
Im durchgängig weiß ausgestalteten, lichterfüllten Inneren fördern unkonventionelle Raumzuschnitte und offene, transparente Zonierung der Grundrisse eine kommunikative und kreative Atmosphäre, die neue Lehr- und Studierformen begünstigt und vielleicht sogar hervorbringt." Begründung der Jury des Architekturpreises Beton 2008