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Preisträger 14

TU Chemnitz, Umbau des Adolf Ferdinand Weinhold Bau, Chemnitz (Burger Rudacs Architekten, München)
Foto: Werner Huthmacher

Mit seinen schwer aufeinander lagernden, plastisch ausgebildeten Betonkörpern wirkt das Instituts- und Forschungsgebäude der TU Chemnitz fast wie ein Neubau. Dabei stammt der Hauptbaukörper - eine ca. 170 m lange, markante Scheibe - aus dem Jahr 1970. Er wurde beim Umbau durch Burger Rudacs Architekten bis auf die Stahlskelettkonstruktion rückgebaut und um zwei Geschosse reduziert. An der Stirnseite des Bestandsbaus schließt ein neues Hörsaalgebäude an und bildet das Entree und neue Gesicht zum Campus. Durch ebenfalls neu errichtete Fluchttreppenhäuser an beiden Enden des Bestandsriegels gelingt die tektonisch stimmige Zusammenfügung der einzelnen Baukörper zu einem monumentalen, harmonisch proportionierten Ensemble. Großformatige, vorgefertigte Sichtbeton-Sandwichelemente in verschiedenen Grautönen lassen Alt- und Neubauten skulptural und wie aus einem Guss erscheinen. Dabei bilden die unterschiedlich ausgebildeten neuen Fassaden des Bestandsbaus dessen asymmetrische innere Struktur mit nach Süden orientierten Büroräumen und nach Norden angeordneten, tieferen Labor- und Seminarräumen ab. In der Höhe verspringende Fensterbänder auf der Südseite und unterschiedlich breite Fensterformate im Wechsel mit betongrauen, perforierten Blechpaneelen zur Verblendung der Lüftungsflügel auf der Nordseite brechen die Strenge des bestehenden Konstruktionsrasters auf und lassen die Ansichten flächiger erscheinen. Durch die farblich abgestimmten unterschiedlichen Materialien entsteht je nach Lichteinfall ein changierendes Lichtspiel. An den Stirnseiten wird die individuell reagierende Fassadengestaltung elegant wieder miteinander verwoben.
Die Jury sieht in dem Um- und Erweiterungsbau ein äußerst gelungenes Beispiel für die energetische und gestalterische Revitalisierung großmaßstäblicher Bauten der Nachkriegsmoderne, die einen erheblichen Teil unseres Baubestandes ausmachen. Das Projekt stellt nicht Alt und Neu nebeneinander, sondern steht für ein Weiterbauen dieser architektonischen und städtebaulichen Sprache, die trotz gestalterischer Überformung in ihrer Klarheit und Kraft noch deutlich spürbar ist.

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