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Preisträger 20

E20_Wohnhaus, Pliezhausen (Steimle Architekten BDA, Stuttgart)
Foto: Brigida González

Im Umfeld einer „normalen“ Einfamilienhaussiedlung sticht das kleine Wohnhaus als Exot hervor. Ungewöhnlich sind im dörflichen Kontext der Gemeinde Pliezhausen die skulpturale Extravaganz und das Material Sichtbeton, das durch die sägeraue Bretterschalung noch akzentuiert wird. Die Bezeichnung als „Findling“, die die Architekten ihrem Entwurf gegeben haben, passt daher auf die Erscheinung dieses erratischen Steinbrockens im Wohngebiet. Die freie Komposition nutzt die konstruktiven und plastischen Materialeigenschaften des Betons; die fließenden Grundrisse im Inneren, die gefalteten Decken sowie die mal engen und niedrigen, mal weiten und hohen Räume ergeben ein spannungsvolles dreidimensionales Zusammenspiel. Zur Landschaft am Rand der Schwäbischen Alb öffnet sich das Gebäude mit großen, teilweise über Eck eingeschnittenen Fensterflächen.

Als preiswürdig und zukunftweisend bewertete die Jury daneben vor allem die Verwendung von Leichtbeton mit Blähtonzuschlag. So konnten die 50 Zentimeter starken Außenwände als Massivkonstruktion errichtet werden. Außen und innen sind bei diesem Haus eins – logischerweise prägen unbehandelte Betonwände auch die Wohnräume, im Kontrast mit weißem Putz und hellem Eichenholz. Der einschalige Dämmbeton erlaubt nicht nur ein energieeffizientes, ressourcenschonendes Bauen, auch der Verzicht auf komplizierte, ökologisch problematische Wärmedämmverbundsysteme ist bei dieser innovativen Bauweise positiv hervorzuheben. Zugleich gewinnt die Architektur damit ihre Gestaltungsfreiheit zurück: zu sehen an diesem skulptural geformten, expressiven Sichtbetonmonolith.

Aus dem Wettbewerbs-Archiv

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