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Preisträger 20

Ch39 – Neubau eines Wohnhauses, Berlin-Mitte (zanderrotharchitekten GmbH, Berlin)
Foto: Simon Menges

Das Wohnhaus mit tragender Leichtbetonfassade schließt eine klassische Baulücke in einem gründerzeitlich bebauten Block in Berlin-Mitte. Durch die Jury besonders gewürdigt wird die auf faszinierende Weise gelungene Einfügung in den Bestand bei einem gleichzeitig radikal modernen äußeren Erscheinungsbild. Obwohl das Haus bis auf punktuelle Anknüpfungspunkte weder die Proportionen noch die Höhe der angrenzenden Gebäude aufnimmt, gelingt es ihm über seine zurückhaltenden Farbigkeit, seine gut proportionierte Gliederung und die kraftvolle Gestik seiner Fassade, die Nachbargebäude wie eine Klammer zusammenzuhalten. Gleichzeitig setzt es sich durch seine mutige, monolithische Formensprache mit großzügigen, tief in der Fassade sitzenden Öffnungen und die optische Schwere des Materials auch von der Umgebung ab.
Seine gestalterische Qualität gewinnt das Haus aus dem konsequent materialgerechten Umgang mit dem Baustoff Leichtbeton, der als ca. 60cm starke Außenwand Tragwerk, Dämmung und Witterungsschutz in einem bildet. Markante Absätze, die die Fassade geschossweise gliedern und als Zitat gründerzeitlicher Gesimse gelesen werden können, bilden die Betonierabschnitte bzw. den geschossweisen Versatz der Schalung ab. Das Schalbild wurde auf Grundlage der festgelegten Abmessungen einer Systemschalung entwickelt, durch deren Einsatz ein sehr hochwertiger Sichtbeton zu im Wohnungsbau angemessenen Kosten umgesetzt werden konnte.Im Inneren sind die tragenden Bauteile so reduziert, dass sich hinter den breiten Fensterbändern loftartige, durch den unregelmäßigen Zuschnitt des Grundstücks spannungsreiche Räume eröffnen.
 

Aus dem Wettbewerbs-Archiv

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