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Preisträger 11

Iller-Wasserkraftwerk AÜW, Kempten (becker architekten, Kempten)
Foto: Brigida Gonzalez

Beton ist ein Baustoff, der zunächst flüssig ist und erst durch architektonischen Willen und seinen Herstellungsprozeß in feste Formen gerät. Diese sind dann robust, dauerhaft und unverrückbar. Sie  bieten Schutz, trennen innen und außen und werden zum festen Bestandteil des Ortes, den sie besetzen. Das neu errichtete Wasserkraftwerk in Kempten versinnbildlicht diese Charaktereigenschaften des Betons geradezu. Aber es leistet darüber hinaus noch weit mehr:

Zunächst wird die komplexe Technik des Kraftwerks gegründet, fest im Fluß verankert und dauerhaft geschützt. Zugleich geht das Bauwerk eine Symbiose mit dem Ufer und dem bestehenden, sehr filigranen Kabelsteg ein, der damit vor dem geplanten Abriß bewahrt werden konnte. Es verstärkt die Identität des Ortes ungemein und schafft geradezu spielerisch ein Wahrzeichen. Das Bauwerk integriert sich in den sensiblen Naturraum der Iller, es nimmt sich dabei selbst zurück und öffnet die Bühne für die bestehenden umgebenden Architekturen: die benachbarte ehemalige Spinnerei und Weberei und den Kabelsteg.

Die Architektur des Wasserkraftwerks ist herausragend. Das ist um so bemerkenswerter, als es sich um eine Infrastrukturbaumaßnahme handelt – um Alltägliches und Allgegenwärtiges also. Die Sorgfalt und Virtuosität, mit der dieses Gebäude entwickelt und realisiert wurde, sind damit beispielhaft für unsere gesamte Baukultur, leidet diese doch allzuoft unter der Vernachlässigung genau dieser Orte des Alltags.

Begründung der Jury des Architekturpreises Beton 2011

Aus dem Wettbewerbs-Archiv

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